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Bahnhof Rothe Erde

Angebundene Strecken:

Köln - Aachen

Aachen Rothe-Erde - Walheim

Aachen Rothe-Erde - Aachen Nord


Beschreibung:

Der Bahnhof Rothe-Erde geht zurück auf einen Bahnhof, den die Aachener-Industriebahn-Gesellschaft im Jahre 1875 an der Trierer Straße anlegte. Dieser, direkt an der Strecke Aachen-Köln gelegene Bahnhof, diente als Übergabebahnhof für die hier abgeschlossenen Gleise der verschiedenen Industriebetriebe in Rothe-Erde. Ein Personenverkehr fand zu dieser Zeit noch nicht statt.

Der Bahnhof war von Beginn an von großer Bedeutung für die Industriebetriebe in Aachen Rothe-Erde. Die Stahlverarbeitung in Rothe-Erde hatte es schon zu europäischem Ansehen gebracht. Die Stahlwerke waren auf die Lieferung großer Mengen Kalk aus den Steinbrüchen in Stolberg angewiesen. Die Walz- und Hammerwerke bezogen ihren Koks anfangs aus Belgien, später stieg man dann auf Koks aus den Kokereien Eschweilers um. Es wurde eine Verbindung zu den Kohlegruben in Aachener Nordkreis über die Anschlussstrecke nach Aachen-Nord ermöglicht. Über diese Verbindung wurde auch die Waggonfabrik Talbot (Bombardier) angeschlossen.

Im Jahre 1885 wurde von Rothe-Erde aus die Vennbahn über Monschau nach St. Vith in Verbindung genommen. Über diese Strecke versprach sich die stahlverarbeitende Industrie Aachens eine lukrative Anbindung an die ARBED-Stahlwerke in Luxemburg. Mit der Inbetriebnahme der Vennbahn wurde in Rothe-Erde auch ein Betriebswerk eingerichtet. Nähere Informationen über das Bw Aachen Rothe-Erde findet man auf den Seiten von Guido Radermacher. Dieses Betriebswerk wurde allerdings schon im Jahre 1932 aufgelöst.

Die Bevölkerung des Aachener Ostens wehrte sich zunächst gegen die Bezeichnung Rothe-Erde. Ihnen wäre der Name Aachen-Ost lieber gewesen. Sie sahen in dem Namen eine zu große Verbindung zu den Industriebetrieben "Rothe-Erde", mit denen man nicht sofort in Verbindung gebracht werden wollte. Die Einwände der Bevölkerung blieben ungehört und so kam es wie ursprünglich geplant zur Bezeichnung Rothe-Erde.

Bahnsteig Rothe-Erde vor dem Umbau am 15.07.2006

Im Jahr 1892 wurde die Trassenführung zwischen dem Burtscheider Viadukt und dem Bahnhof Rothe-Erde geändert um ebenerdige Kreuzungen zu vermeiden. Die Gleise wurden dazu auf Dämme gebracht. Im Bereich des Bahnhofes Rothe-Erde wurde die Trasse ein Stück in Richtung Stadtmitte verlegt. Der frühere Verlauf der Strecke befindet sich etwa 100 m weiter stadtauswärts in Höhe des Eisenbahnweges.

Im zweiten Weltkrieg, am 25.05.1944 wurde der Bahnhof bei Luftangriffen weitgehend zerstört, die Brücke über die Trierer Straße gesprengt. Nach Beseitigung aller Schäden entlang der Strecke konnte die Verbindung Aachen-Köln erst wieder im Jahre 1946 aufgenommen werden.

Güterhalle Rothe-Erde am 22.02.2003
(abgerissen im Jahr 2004)

In den folgenden Jahren verlor der Bahnhof immer mehr an Bedeutung. Die Stahlindustrie ist nicht mehr vorhanden, so dass auch der Transport von Massengütern wie Koks und Kalk endete. Verblieben ist nur noch der Anschluss von Talbot über die Strecke nach Aachen-Nord, sowie ein Schrottplatz in der Nähe des Bahnhofes, sowie der Anschluss der Philipswerke, der jedoch nicht mehr in Betrieb ist. Die früheren Anschlüsse von Pongs und Uniroyal werden heute nicht mehr bedient.

Im Personenverkehr wird Rothe-Erde heute von den Regionalexpreßlinien 1 und 9, sowie der Regionalbahn 20 (Euregiobahn) bedient. Für den Personenverkehr ist ein Mittelbahnsteig mit Treppenaufgang von der Trierer Straße vorhanden, der in den Jahren 2007 und 2008 saniert wurde.

Später hat sich das Erscheinungsbild des Bahnhofs noch einmal deutlich verändert. Im Bereich der früheren Güterhalle an der Kreuzung Trierer Straße/Eisenbahnweg entstand ein Einkaufszentrum, die sogenannten Aachen-Arkaden.

Im April 2004 wurde dann auch damit begonnen die nicht mehr benötigten Teile des alten Güterbereiches nahe des Adalbertsteinwegs dem Erdboden gleich zu machen. Damit sollte Platz für die folgenden Bauarbeiten geschaffen werden. Am 07.04.2004 wurde zunächst das stillgelegte Stellwerk Rr eingerissen. Am folgenden Tag begannen die Abrissarbeiten am alten Güterschuppen.

Im April 2007 wurde mit Sanierungsarbeiten im eigentlichen Bahnhofsbereich in Rothe-Erde begonnen. Neben einer Sanierung des Bahnsteiges wurden die Beleuchtungs- und Lautsprecheranlagen erneuert. Zusätzlich erhält der Bahnsteig nun einen Aufzug, der über einen neuen Zugang zu erreichen ist. Die Kosten für den Umbau des Bahnsteiges wurden mit 2,5 Mio. Euro beziffert. Um den Mittelbahnsteig zwischen den Gleisen 1 und 2 während der Bauarbeiten freizuhalten, wurden zum Behelf Außenbahnsteige an den Gleisen 1 und 3 für die Dauer der Bauarbeiten angelegt. Diese Außenbahnsteige wurden nach der Beendigung der Arbeiten am Mittelbahnsteig im Mai 2008 wieder demontiert.


Stellwerke

Mit der Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerkes Aachen Hauptbahnhof im November 2007 wurden die noch vorhandenen Stellwerke in Rothe-Erde ihrer Aufgabe beraubt. Die Stellwerke Rpf und Rgf sind baulich noch vorhanden, werden jedoch nicht mehr genutzt. Das Stellwerk Rr wurde im Zusammenhang mit den Vorarbeiten für die Aachen-Arkaden am 07.04.2004 abgerissen.

Stellwerk Rpf am 22.02.2003

Stellwerk Rr am 22.02.2003
(abgerissen am 07.04.2004)

Stellwerk Rgf von der Gleisseite am 25.07.2007
Foto: Guido Radermacher

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