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Kirchberg

Angebundene Strecken:

Aachen Nord - Jülich

Jülich Nord - Puffendorf


Beschreibung:

Der Bahnhof Kirchberg bestand eigentlich aus zwei Bahnhöfen. Das Bahnhofsareal teilten sich die Jülicher Kreisbahn und die Bundesbahn.

Der erste Kirchberger Bahnhof, der spätere Bahnhof der Bundesbahn, ging im Jahr 1882 in Betrieb. Die Aachen-Jülicher-Eisenbahngesellschaft richtete ihn an der neuen Strecke zwischen Jülich und Aachen-Nord ein, nachdem diese über Hoengen hinaus bis nach Jülich verlängert worden war. Nach der Verstaatlichung der Eisenbahngesellschaften ging der Bahnhof im Jahr 1887 an die preußische Staatsbahn über und wurde von dieser weiter betrieben.

Mit der Eröffnung der Strecke zwischen Puffendorf und Kirchberg, die im Jahr 1912 bis Jülich fortgeführt wurde, kam im Jahre 1911 kam dann der Bahnhof der Jülicher Kreisbahn hinzu. Gegenüber dem Empfangsgebäude der Bundesbahn hatte die Jülicher Kreisbahn ein eigenes Wartehäuschen errichtet, in dem auch ein kleiner Dienstraum vorhanden war.


Hinter den Büschen: Wartehäuschen der Jülicher Kreisbahn am 07.09.2003

Vor dem Bau der Kreisbahn musste vertraglich die Gleisverbindung zwischen der Staatsbahn und der Kreisbahn im Bahnhof Kirchberg zugesagt werden. Bis ins Jahr 1992 diente der Bahnhof als Übergabebahnhof zwischen der Jülicher Kreisbahn und der Bundesbahn. Diese Funktion erklärt die relativ große Ausdehnung des Bahnhofes, der eigentlich nicht mehr als ein Dorfbahnhof war.

Grund für die Verbindung beider Strecken im Kirchberger Bahnhof war die Tatsache, dass der Jülicher Kreisbahn die Benutzung des Jülicher Bahnhofes nicht gestattet wurde. Aus diesem Grund baute die Jülicher Kreisbahn in der Nähe des Jülicher Bahnhofes einen eigenen Bahnhof.

Nur wenige Meter hinter dem Bahnhofsgelände waren zwei Brücken über die Rur errichtet worden. Die südliche gehörte der Staatsbahn, die nördliche der Jülicher Kreisbahn.

Die Zerstörungen, die der zweite Weltkrieg in der Region anrichtete, gingen natürlich auch an beiden Bahnhöfen Kirchbergs nicht spurlos vorüber. Die Rurbrücken, die sich kurz hinter dem Bahnhof in Richtung Jülich befanden, waren nicht mehr befahrbar. Die Verbindung in Richtung Jülich war unterbrochen.


Rurbrücke der Jülicher Kreisbahn am 07.09.2003 (nördliche Brücke)

Während die Jülicher Kreisbahn den Betrieb in Richtung Puffendorf schon im Jahr 1946 aufnehmen konnte dauerte es bis zum 27.06.1950 bis Jülich wieder angesteuert werden konnte. Die Staatsbahn konnte ihren Betrieb zwischen Kirchberg und Jülich bereits einige Monate, im Februar 1950, wieder aufnehmen.

Der Kirchberger Bahnhof der Kreisbahn verlor zum 23.05.1971 seinen Personenverkehr, nachdem die Beförderungszahlen stark rückläufig waren und die Personenbeförderung auf Omnibusse umgestellt wurde. Im Güterverkehr war die Jülicher Kreisbahn jedoch weiter aktiv.

Nachdem die Bundesbahn im Jahre 1980 den Personenverkehr auf der Strecke Aachen Nord-Jülich eingestellt hatte, nahm die Bedeutung des Bahnhofes Kirchberg immer weiter ab. Es fand nur noch Güterverkehr im Bereich des Bahnhofs statt.

Im November 1985 bot die Deutsche Bundesbahn dann das Kirchberger Bahnhofsgebäude zum Kauf an. Gerüchtehalber soll sich eine Firma an dem Gebäude interessiert haben. Auf jeden Fall war das Gebäude 1988 noch erhalten. Irgendwann danach ist das Empfangsgebäude dann abgerissen worden. Heute ist lediglich eine Freifläche vorhanden, die früher der Bahnhofsvorplatz und Empfangsgebäude waren. Erhalten ist allerdings noch die gemauerte (!) Bahnsteigkante und der betonierte Hausbahnsteig.


Der heutige Schotterweg war früher das Streckengleis Jülich-Aachen Nord
Links noch zu sehen: Hausbahnsteig des Bf. Kirchberg (DB)
Foto vom 07.09.2003

Im Bundesbahnbereich wurden sämtliche Gleisanlagen entfernt. Der Gleisbereich beherbergt heute einen neu angelegten Radweg von Kirchberg nach Jülich und Unmengen von Buschwerk. Auf der anderen Seite der Büsche befindet sich der Bahnhofsbereich der Jülicher Kreisbahn.

Im Bahnhofsbereich der JKB ist auch heute noch das kleine Wartehäuschen vorhanden, wenn auch hinter Büschen versteckt. Im Bereich des JKB-Bahnhofs sind noch drei überwucherte Gleise vorhanden. Das Streckengleis ist nahezu frei von Bewuchs. Der Bereich der JKB scheint, abgesehen von den Weichen zu den nicht mehr vorhandenen DB-Gleisen, vom Rückbau verschont geblieben zu sein. Im nördlichsten der drei JKB-Gleise ist sogar noch eine Gleiswaage eingebaut. Auf dem mittleren der JKB-Gleise stehen derzeit vier Drehgestelle ohne Aufbau abgestellt.


Bahnhofsbereich der JKB am 07.09.2003
Rechts ist das Streckengleis zu sehen.

So sah es noch am 23.10.1989 aus:
V 35 der Jülicher/Dürener Kreisbahn verlässt Kirchberg mit einem Waggon in Richtung Puffendorf
Foto: Karsten Jäger

Gleiswaage der Jülicher Kreisbahn am 07.09.2003

An das Streckengleis der Jülicher Kreisbahn ist, auf der anderen Seite des Bahnüberganges in Richtung Koslar auch heute noch ein Anschlussgleis der Papierfabrik Eichhorn vorhanden. Früher wurde dieser Anschluss von der Bundesbahn über ihre eigenen Gleise bedient. Vermutlich wurde der Anschluss zeitweise als drittes Gleis über den Bahnübergang am Bahnhof geführt.

Nachdem die DB-Gleise in Kirchberg entfernt wurden bekam das Anschlussgleis der Firma Eichhorn einen Anschluss an die Jülicher Kreisbahn. Neben dem parallel zur Strecke liegenden Anschuss zum Lagerhaus gab es auf dem Firmengelände ein weiteres Anschlussgleis, das in das südliche Firmengelände führte. Eine Bedienung des Gleises findet nicht mehr statt.


Rechts: Anschlussgleis der Fa. Eichhorn
Links: Streckengleis der Jülicher Kreisbahn
Der asphaltierte Streifen ganz rechts (Radweg) war früher das Streckengleis Jülich-Aachen Nord.
Foto: 25.07.2001

Lagerhalle der Fa. Eichhorn mit Anschlussgleis parallel zum Streckengleis am 25.06.2001

Zum 22.05.1993 wurde dann die Bedienung des Restes der ehemaligen Strecke Aachen Nord-Jülich, also das Teilstück zwischen Jülich und Kirchberg, an die Dürener Kreisbahn übergeben.

Fotos des Bahnhofes Kirchberg aus dem Jahr 1980 sind auf den Seiten von Heinrich Klein zu finden.



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