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Haltepunkt Buschhausen / Abzweig Geultal


Angebundene Strecken:

Aachen - Visé - Tongeren

L 24 A: Abzw. Geultal - Abzweig Aachen-Süd


Beschreibung:

Bei Kilometer 39,9 der Strecke Aachen-Tongeren entstand das Bahnhofs- und Kreuzungsbauwerk Buschhausen zeitgleich mit dem Bau der genannten Strecke im Jahr 1918. Das Bauwerk sollte neben der Bedienung von Moresnet im Personenverkehr auch dem Anschluß an den Aachener Hauptbahnhof über die Strecke Aachen-Lüttich dienen. Für die Verbindung zu dieser Strecke wurde eine 5,1 km lange Verbindungsstrecke in Richtung des Aachener Buschtunnels gebaut, an der diese Verbindung mittels eines weiteren Überwerfungsbauwerkes auf die Strecke Aachen-Lüttich überging.

Die Eröffnung des Turmbahnhofes erfolgte am 25.03.1918, zeitgleich mit der Eröffnung der Verbindungsstrecke. Als reines Bahnhofsbauwerk kann man das Gebäude nicht bezeichnen, da es zum einen ein Teil des Überwerfungsbauwerkes ist, zum anderen aber auch kein richtiges Bahnhofsgebäude. Zumindest fehlen hier die Merkmale, wie eine Bahnhofshalle etc. Für den Personenverkehr weisen die Merkmale auf einen Haltepunkt hin, wogegen die möglichen Gleisverbindungen zumindest nach langläufiger Definition auf einen Bahnhof hindeuten.

Der Turmbahnhof Buschhausen wurde in zwei Ebenen gebaut. Die oberste Ebene diente dem Verkehr der durchlaufenden Hauptstrecke zwischen Aachen-West und Montzen mit den zugehörigen Bahnsteigen, die Ebene darunter war für den Anschluß des Verbindungsgleises zum Aachener Hauptbahnhof vorgesehen, für die ebenfalls Bahnsteige vorgesehen waren. Zum Umsteigen waren zwischen beiden Ebenen Übergänge vorgesehen. Auf Bodenniveau wurde die Rue de Calamine unter dem Turmbahnhof durchgeleitet. Von dort aus bestand auch der Zugang zu den Bahnsteigen.

Der Abzweig war so konstruiert, daß die beiden Strecken kreuzungsfrei miteinander verbunden wurden. Dies wurde ermöglicht, da das nördliche Gleis der Verbindungsstrecke (Fahrtrichtung Montzen) nördlich des Turmbahnhofes unter der Strecke Aachen-Tongeren durchgeleitet wurde. Im Bereich des Turmbahnhofes wurde dieses Gleis wieder an die Hauptstrecke herangeführt. Das Gleis der Verbindungsstrecke in Richtung des Aachener Hauptbahnhofes konnte kreuzungsfrei nördlich des Bahnhofes in nordöstlicher Richtung ausgefädelt werden. Beide Gleise der Verbindungsstrecke wurden etwa 500 m nordöstlich des Abzweigs wieder auf einer gemeinsamen Trasse geführt.

Die Weichenverbindung zur Strecke Aachen-Tongeren befand sich südwestlich des Bahnhofsbauwerkes, nachdem der Höhenunterschied zwischen beiden Strecken ausgeglichen wurde.

Obwohl einige Quellen ausweisen, dass der Bereich des Personenbahnhofes Buschhausen nie ganz fertig gestellt wurde, ist hier doch Personenverkehr durchgeführt worden. Zunächst benennt "Spoorlijnen in Belgie" einen Personenverkehr in Richtung Aachen Hauptbahnhof über die L 24 A. Eingestellt wurde dieser Seite zufolge der Personenverkehr auf der L 24 A zunächst am 15.10.1926.

Martin Baumann konnte diese Zeiten anhand von Kursbuchauszügen der entsprechenden Jahre widerlegen und den abgewickelten Personenverkehr auf den Zeitraum vom 04.11.1942 bis zum 09.09.1944 begrenzen. In diversen Kursbuchauszügen außerhalb dieses Zeitraumes ist kein Halt in Buschhausen ausgewiesen. Als Beleg, dass dieser Verkehr tatsächlich stattgefunden hat, möge der Kursbuchauszug des Jahres 1944/1945 dienen, der mir freundlicherweise von Martin Baumann zur Verfügung gestellt wurde:

Auf der L 24 wurde im Zeitraum vom 01.08.1920 bis zum 02.10.1926 Personenverkehr zwischen Aachen-West und Montzen durchgeführt, jedoch weisen verschiedene Kursbuchauszüge keinen Halt in Buschhausen aus.

Nach der Einstellung des Personenverkehrs wurden beide Strecken ausschließlich im Güterzugdienst befahren. Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde nur noch ein Gleis der Verbindungsstrecke in Richtung Aachen-Süd genutzt.

Das Ende der Verbindungsstrecke kam im Jahr 1968, im Folgejahr wurden die Gleise demontiert. Mit diesem Zeitpunkt war das Bauwerk seiner letzten Aufgabe beraubt, der Abzweig Geultal war Geschichte. Das Bauwerk ist heute noch erhalten und dient der Strecke Aachen-Tongeren immer noch als Überführung über die Rue de Calamine.

Fotogalerie:

Turmbahnhof Buschhausen mit Blick aus westlicher Richtung (Moresnet) am 16.02.2003.
Turmbahnhof Buschhausen mit Blick aus Richtung Kelmis am 16.02.2003.
Blick auf die obere Ebene des Turmbahnhofes am 17.01.2005. Hier sind die Gleise der Strecke Aachen-Tongeren zu sehen, der Blick schweift in Richtung Aachen. In der Mitte unten zeigt sich der Aufgang zur oberen Ebene, daneben links der freie Platz für das Gleis der Verbindungsstrecke in Richtung Montzen.
Blick auf die mittlere Ebene des Turmbahnhofes am 17.01.2005. Links zeigt sich der Zugang von der Rue de Calamine.
Unterführung der mittleren Ebene am 17.01.2005. Im Hintergrund ist die Treppe zum Aufstieg zur oberen Ebene gerade noch zu erkennen.
Blick von der oberen Ebene in Richtung Montzen: 5504 kurz vor dem Bauwerk Buschhausen mit einem Autozug in Richtung Aachen am 17.01.2005


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