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Bahnhof Aachen-West


Angebundene Strecken:

Aachen - Mönchengladbach

Aachen - Visé - Tongeren


Beschreibung:

Der Bahnhof Aachen-West wurde 1910 durch die Königlich-Preußische-Eisenbahn-Verwaltung in Betrieb genommen. Er ersetzte den bisherigen, in der Nähe gelegenen Bahnhof Templerbend, der aufgrund seiner Lage nicht mehr erweitert werden konnte und den damaligen Planungen der Stadt Aachen und der Technischen Hochschule im Wege stand.

Der neue Bahnhof Aachen-West erhielt in seiner ursprünglichen Bauform ein großes Empfangsgebäude, von dem aus die Reisenden die hinter den Gütergleisen gelegenen Bahnsteige erreichen konnten. Das Empfangsgebäude von 1910 wurde im zweiten Weltkrieg, am 25.05.1944, durch einen Luftangriff völlig zerstört. Der Bahnhof erhielt im Jahr 1948 ein neues Bahnhofsgebäude, das in das Jahr 2013 erhalten blieb, zuletzt allerdings als Gaststätte genutzt wurde. Im Januar 2013 wurde das Gebäude niedergerissen, da der Platz für die Erweiterung des RWTH Campus benötigt wurde..

Der heute noch verbliebene Bahnsteig ist 271 Meter lang und 76 cm hoch. Der einzige Zugang zum Bahnsteig besteht über einen Treppenaufgang in der Unterführung des Seffenter Weges. Ein behindertenfreundlicher Zugang besteht hier nicht. Trotz der hohen Fahrgastzahlen am Haltepunkt gibt es hier keine Bahnsteigüberdachung, sondern lediglich Wartehäuschen. Auf dem Bahnsteig stehen Fahrkartenautomaten bereit.

Früheres Empfangsgebäude des Bahnhofes Aachen-West am 10.11.2002
Rechts: Fahrdienstleiterstellwerk Awf

Gelegen ist der Bahnhof an der Strecke Aachen-Mönchengladbach-Düsseldorf. Weiterhin geht von hier aus die Strecke in Richtung Montzen (B) ab. Diese Strecke war auch der Auslöser für die ausgedehnten Güteranlagen des Bahnhofs, da dieser als Zollabfertigung für die Güterzüge in Richtung Belgien dienten. Ebenso wurden hier auch eine Zeit lang die Züge der Strecke Aachen-Maastricht abgefertigt.

Obwohl der allgemeine Rückgang im schienengebundenen Gütertransport seine Spuren auch in Aachen-West hinterlassen hat, herrscht hier meist eine angenehme Geschäftigkeit. Bis November 1992 wurden in Aachen-West auch die Kokstransporte der Zeche Anna in Alsdorf abgewickelt. Eine Doppeltraktion der Baureihe 215 brachte die schweren Kokszüge bis Aachen-West, wo sie von belgischen und zeitweise auch luxemburgischen (!) Lokomotiven übernommen wurden.

Neben den deutschen Güterverkehren sind seit einiger Zeit auch private Logistikanbieter mit ihren Zügen hier zu sehen, die ihre Fracht aus dem süddeutschen und südeuropäischen Raum über Aachen-West in den Antwerpener Hafen transportieren. Dabei wurden die Züge dann lange Zeit von belgischen oder deutschen Dieselloks übernommen.

An die große Zeit des Aachener Westbahnhofes erinnern noch heute der Ablaufberg und der lange Güterschuppen. Der Ablaufberg wird heute in seiner ursprünglichen Form nicht mehr genutzt und der Güterschuppen wird anderweitig verwendet. Einige Gleise haben die Zeit nicht überlebt und sind (teilweise) demontiert worden. Des Weiteren findet seit einigen Jahren keine Containerverladung mehr statt. Im Jahr 2011 (?) wurde mit dem Rückbau von großen Teilen des Bahnhofs begonnen. Der frei werdende Platz soll der RWTH Aachen als Raum für den geplanten RWTH Campus dienen.

Seit der Betriebsaufnahme des Westbahnhofes verfügte der Bahnhof auch über ein eigenes Betriebswerk, dass die von hier aus eingesetzten Lokomotiven betreute. Im Jahre 1978 wurde das Betriebswerk Aachen-West in seiner ursprünglichen Form aufgelöst. Weitere detaillierte Informationen zum Betriebswerk Aachen-West und jetzt bereits historische Fotos finden sich auf den Seiten von Guido Radermacher. Die Anlagen des Bw sind heute zum Teil noch erhalten oder aber noch gut zu rekonstruieren.

Drehscheibe und Rest des Lokschuppens in Aachen-West am 15.07.2001

Heute befinden sich neben dem Fahrdienstleiterstellwerk Awf im Bereich des früheren Rangierbereiches und des Ablaufberges die mechanischen Stellwerke R 1, R 2 und R 3. Als einziges der alten Stellwerke ist derzeit das Stellwerk R 2 noch regelmäßig an Werktagen in der Früh- und Nachtschicht besetzt.

Fahrdienstleiterstellwerk Awf am 28.03.2004

Stellwerk R 1 am 01.07.2001

Stellwerk R 2 am 23.02.2003

Stellwerk R 3 am 23.02.2003

Anzutreffen sind in Aachen-West Lokomotiven der verschiedensten privaten Anbieter und er DB.

Für den Verkehr in Richtung Belgien standen neben den Lokomotiven der Baureihe 225 seit Juli 2001 fünf Loks der Baureihe 241.8 bereits. Diese fünf Loks sind die einzigen Loks dieser Unterart und wurden speziell für den Einsatz in Richtung Belgien aus der Baureihe 241 (232) umgebaut. Mit Einführung dieser Baureihe in Aachen wurden die bis dahin in Doppeltraktion verkehrenden Loks der Baureihe 212 ersetzt. Im lokalen Güterverkehr und Rangierdienste werden Lokomotiven der Baureihe 294 und 360/365 eingesetzt, die entweder in Stolberg oder dem Aachener Hauptbahnhof vorgehalten werden.

Neben diesen Loks der Deutschen Bahn AG verkehrten natürlich auch Loks der belgischen Staatsbahn NMBS/SNCB zwischen Belgien und Aachen-West. Nachdem die Baureihen 51 und 62 aus dem aktiven Bestand der NMBS/SNCB ausschieden, beschränkten sich die Leistungen der belgischen Lokomotiven auf die Baureihen 55 und 77. Mit der Einführung der "Cobra" (Corridor Operation B-Cargo Railion) wurden die oben genannten Baureihen allesamt durch Mehrsystemlokomotiven der Baureihe 28 (Bombardier Traxx BR 186) ersetzt. Nur in Ausnahmefällen erreicht nochmal die Baureihe 77 den Bahnhof Aachen-West.

Kein ungewöhnliches Bild:
Diverse Baureihen in Aachen-West am 01.03.2003

Neben den oben genannten Baureihen erreichen auch diverseste Loktypen privater Anbieter den Bahnhof. Dabei handelt es sich zumeist um Fahrzeuge der Crossrail/Crossrail Benelux, SBB Cargo, Rurtalbahn usw.

Im Personenverkehr finden sich Lokomotiven der Baureihen 111 und 112 vor dem RE 4, sowie den Triebzügen der Baureihe 425 als Rhein-Niers-Bahn. Seltener sind seit Dezember 2002 Loks der Baureihen 110. Neben diesen Fahrzeugen verkehren im Halbstundentakt Triebzüge der Baureihe 643.2 der Euregiobahn.

Zukünftig wird der Aachener Westbahnhof einen Teil seiner Flächen verlieren. Auf einem Teilstück des Bahnhofes entsteht der "RWTH Aachen Campus", der für Forschungsinstitute und Wirtschaftsunternehmen aufnehmen soll. Betroffen hiervon ist der nördliche Bereich des Bahnhofes. Baubeginn war Ende 2011/Anfang 2012.


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