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Lindern - Heinsberg


Die Geschichte

Die Preußische Staatsbahn beschloss in den achtziger Jahren des 19.Jahrhunderts die Stadt Heinsberg für die Eisenbahn zu erschließen. Zunächst bestand ein Plan die Strecke als Schmalspurbahn von Lindern bis Heinsberg zu führen.

Als zweite Variante wurde der Anschluss Heinsbergs von Geilenkirchen, das ebenfalls an die Hauptstrecke Aachen-Mönchengladbach angeschlossen war, in Betracht gezogen. Diese Trassenführung erschien aber im Vergleich zur Anbindung in Lindern an die Hauptbahn als weniger günstig.

Ebenso wurde der Vorschlag Brachelens nicht beachtet, die vorgeschlagen hatten die Trasse über ihr Gebiet zu führen, nachdem sie bereits an der Hauptstrecke Aachen-Mönchengladbach bereits keinen Haltepunkt bekommen hatten.

Die KPEV hatte ursprünglich geplant die Strecke als Schmalspurbahn zu bauen. Dies scheiterte jedoch am energischen Widerstand Heinsbergs, dass auf einen normalspurigen Anschluss bestand. Die preußische Eisenbahnverwaltung entschloss sich letztendlich zum Bau einer normalspurigen und eingleisigen Strecke von Lindern über Randerath, Porselen und Oberbruch nach Heinsberg.

Der Ausgangspunkt Lindern besaß bereits seit 1853 einen Anschluss an die Hauptstrecke Aachen-Mönchengladbach. An diese Strecke wurde die Stichstrecke nach Heinsberg angeschlossen. Im Linderner Bahnhof hatte die Strecke ein eigenes Gleis, das als Kopfgleis auf dem Gelände des heutigen Parkplatzes endete. Die Heinsberger Bahn kreuzte die Hauptstrecke allerdings niveaugleich, so dass ein Übergang zwischen beiden Strecken problemlos möglich war.

Eröffnet wurde die Strecke am 01.06.1890.

Bereits im Jahre 1912 wurde der Linderner Bahnhof umgebaut. Neben baulichen Veränderungen wurde die Einfahrt der Heinsberger Strecke verlegt.

Nach schweren Beschädigungen im 2. Weltkrieg musste der Verkehr auf der Strecke vorübergehend eingestellt werden. Am 01.06.1946 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden.

Am 10.09.1953 hatte die letzte Stunde für die bisher verkehrenden Dampflokomotiven auf der Heinsberger Strecke geschlagen. Ab diesem Tag wurden sie durch Schienenbusse ersetzt. Jahre später wurde auch diese durch Akkutriebwagen der Baureihe 515 verdrängt.

Am 26.09.1980 wurde auf der Strecke zum letzten Mal Personenverkehr durchgeführt. Seit diesem Tag wurde die Strecke von Lindern bis Oberbruch ausschließlich im Güterverkehr befahren, bis auch dieser Verkehr wegbrach. In Oberbruch wurde die Firma Akzo (früher Enka Glanzstoffe) beliefert. Als Triebfahrzeug kamen Diesellokomotiven der Baureihe 294 zum Einsatz.

Ab Dezember 2012 sollte auf der Strecke wieder Personenverkehr durchgeführt werden, so die Planungen des AVV. Dieser Termin konnte jedoch nicht gehalten werden. Am 15.12.2013 wurde die Strecke dann wieder für den Personenverkehr in Betrieb genommen. Ab diesem Tag werden nun die Haltepunkte Heinsberg-Randerath, Heinsberg-Horst, Heinsberg-Porselen, Heinsberg-Dremmen, Heinsberg-Oberbruch, Heinsberg Kreishaus und Heinsberg (Rheinl) bedient. Die Bedienung der Haltepunkte erfolgt im Stundentakt.

Die Strecke wird als Teil der RB 33 (Aachen-Duisburg) befahren werden. Eine Einheit der nun in Zweifachtraktion laufenden BR 425 wird in Lindern abgekoppelt und setzt die Fahrt in Richtung Heinsberg fort. Der vordere Zugteil verkehrt wie gewohnt nach Duisburg. Im Rahmen der vorbereitenden Arbeiten wurden teilweise die Gleise neu verlegt und Bahnübergänge erneuert.

Für die Durchführung des Flügelzugkonzeptes musste im Bahnhof Lindern wieder eine Weiche eingebaut werden, die bei der Einführung des ESTW Duisburg am Ende des Jahres 2007 herausgerissen wurde. Offensichtlich war zu dieser Zeit eine Einbindung der Heinsberger Strecke in das ESTW zu teuer...

Hier nun einige Impressionen der Strecke während der Reaktivierungsarbeiten vom 02.04.2013. Die Fotos wurden mir freundlicherweise von Philip Rademacher zur Verfügung gestellt. Die komplette Fotoserie zur Reaktivierung der Strecke befindet sich hier.

Der Bereich des Haltepunktes Randerath. Foto: Philip Rademacher
Eine neu angelegte Brücke an der Von-Kessel-Straße in Horst. Foto: Philip Rademacher
Der neue Haltepunkt Horst an der Mühlenteichstraße. Foto: Philip Rademacher
Der neu angelegte Haltepunkt Porselen an der Straße "Am Kornkamp". Foto: Philip Rademacher
Der noch abgesperrte Zuweg zum Haltepunkt Dremmen an der Sootstraße am früheren Bahnhofsgebäude. Foto: Philip Rademacher
Das neu verlegte Streckengleis im Bahnhof Oberbruch. Rechts ist der Anschluss des Chemieparks zu sehen, der weiterhin bestehen bleibt. Foto: Philip Rademacher
Bahnübergang an der Kampstraße in Heinsberg-Eschweiler. Foto: Philip Rademacher
Die Strecke zwischen dem Haltepunkt Kreishaus und dem Bahnhof Heinsberg mit Blick in Richtung Kreishaus. Foto: Philip Rademacher
Blick über den Bahnhofsbereich Heinsberg an der Ostpromenade. Foto: Philip Rademacher


Die Strecke



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Kilometrierung bis 2013:


Kilometer: Ort:
0,0 Bf. Lindern
3,2 Bf. Randerath
6,2 Hp. Porselen
7,8 Bf. Dremmen
9,3 Bf. Oberbruch
12,3 Bf. Heinsberg

Kilometrierung ab 2013:


Kilometer: Ort:
0,0 Bf. Lindern
3,2 Hp. Heinsberg-Randerath
4,8 Hp. Heinsberg-Horst
6,3 Hp. Heinsberg-Porselen
7,7 Hp. Heinsberg-Dremmen
9,4 Bf. Heinsberg-Oberbruch
11,5 Hp. Heinsberg Kreishaus
12,3 Bf. Heinsberg (Rheinl)


Bf. Lindern (km 0,0)

Die Strecke beginnt in Lindern. Am Ende des Bahnhofsbereichs kreuzt die Strecke die Thomashofstraße gemeinsam mit der Hauptstrecke. Unmittelbar hinter dem Bahnübergang, gegenüber des Stellwerkes Lf (westliche Bahnhofsausfahrt) zweigt die Strecke nach rechts ab.

Nach ca. 150 m kreuzt die Strecke die Leiffarther Straße an einem unbeschrankten Bahnübergang und zweigt ins freie Feld ab. Die Strecke passiert die Ortschaft Honsdorf und verläuft weiter durch freies Feld in Richtung Randerath.


Abzweig der Heinsberger Strecke in Lindern am 26.06.2001


Bf. Randerath (km 3,2) / Hp. Heinsberg-Randerath (km 3,2)

Kurz vor dem Ortseingang von Randerath beschreibt die Strecke nochmals eine Rechtskurve bevor sie den Randerather Heerweg kreuzt. Kurz hinter dem Bahnübergang lag früher der Randerather Bahnhof. Wenige Meter weiter befindet sich ein Landhandel. Ob der Landhandel früher über die Schiene bedient wurde ist mir nicht bekannt, allerdings ist dies anzunehmen.

Der Randerather Bahnhof war eingleisig ausgeführt und verfügte über ein zusätzliches Ladegleis. Sinnigerweise lag das Ladegleis zwischen der durchlaufenden Strecke und dem Empfangsgebäude. Der Bahnsteig lag zwischen Strecke und Ladegleis. So waren die Reisenden gezwungen auf dem Weg zum Empfangsgebäude das Ladegleis zu kreuzen. Die Lage des Bahnhofsgebäudes zur Strecke und dem ersten Ladegleis lassen vermuten, dass es früher mindestens noch ein weiteres Ladegleis gegeben haben muss. Das Bahnhofgebäude ist mittlerweile abgerissen. Auf dem Gelände befindet sich ein Parkplatz.

Am gleichen Ort entstand im Rahmen der Reaktivierung der neue Haltepunkt Heinsberg-Randerath. Ausgerüstet ist dieser moderne Haltepunkt mit Wartehäuschen, Fahrkartenautomaten, einer Notrufsäule und einem kleinen P+R-Parkplatz.

Haltepunkt Heinsberg-Randerath am 15.12.2013

Ortsdurchfahrt Randerath mit Blick in Richtung Bahnhof am 24.07.2001

Die Strecke verläuft weiter in Richtung Ortsausgang, wobei sie zwischen der Bebauung und einem Fußweg gradlinig verläuft. Am Ortsausgang kreuzt sie die Straße in Richtung Himmerich. Unweit des Bahnüberganges überquert die Strecke die Wurm. Den Ort Himmerich passiert die Strecke westlich und erreicht bald die Ortschaft Horst.


Hp. Heinsberg-Horst (km 4,8)

Im Rahmen der Reaktivierung der Wurmtalbahn entstand am östlichen Ortsrand von Horst im Jahr 2013 der neue Haltepunkt Heinsberg-Horst. Damit erhielt Horst zum ersten Mal seit dem Bestehen der Wurmtalbahn einen eigenen Haltepunkt an der Strecke. Der Haltepunkt ist ausgerüstet mit Wartehäuschen, einem Fahrscheinautomaten und einer Notrufsäule. Ebenso ist ein kleiner P+R-Parkplatz vorhanden. Hinter dem Haltepunkt verläuft die Strecke durch freies Feld in Richtung Porselen.

Der neue Haltepunkt Heinsberg-Horst am 13.12.2013


Hp. Porselen (km 6,2) / Hp. Heinsberg-Porselen (km 6,3)

Um die Ortschaft Porselen beschreibt die Strecke eine 90°-Linkskurve. Am Ende der Kurve lag früher der Haltepunkt Porselen, dessen früherer Bahnsteig bis in das Jahr 2013 erhalten war. Mit der Reaktivierung der Strecke erhielt Porselen im Jahr 2013 den neuen Haltepunkt "Heinsberg-Porselen" in unmittelbarer Nähe zum früheren Haltepunkt. Der Haltepunkt ist ausgerüstet mit Wartehäuschen, einem Fahrscheinautomaten, einer Notrufsäule und einem kleinen P+R-Parkplatz.


Bahnsteig des ehem. Haltepunktes Porselen am 24.02.2002

Der neue Haltepunkt Heinsberg-Porselen am 15.12.2013.

Die Strecke verlässt die Ortschaft Porselen und unterquert dabei die Autobahn A 46, bevor sie Dremmen erreicht.


Bf. Dremmen (km 7,8) / Hp. Heinsberg-Dremmen (km 7,7)

In Dremmen führt die Strecke am Gewerbegebiet parallel zur Sootstraße vorbei. An der Sootstraße liegt der Haltepunkt Dremmen. Das Bahnhofsgebäude ist heute noch erhalten und wird von einer Spedition genutzt. Im Bahnhofsbereich Dremmen gab es zwei Stumpfgleise für den Anschluss von Firmen. Bis auf das Streckengleis sind alle Gleisanlagen abgebaut.

Mit der Reaktivierung der Wurmtalbahn entstand im Jahr 2013 der neue Haltepunkt Heinsberg-Dremmen. Der Haltepunkt ist ausgerüstet mit Wartehäuschen, einem Fahrscheinautomaten und einer Notrufsäule. Es entstanden ein recht großer P+R-Parkplatz und ein Verknüpfungspunkt zwischen Bahn und Bus, der direkt am Bahnsteig gelegen ist.

Bahnhofsgebäude Dremmen am 24.02.2002

Der neue Haltepunkt Heinsberg-Dremmen am 15.12.2013

Etwa 50 Meter hinter dem Haltepunkt kreuzt die Strecke die Erkelenzer Straße. Am Ortsausgang Dremmens passiert sie die Sportanlagen bevor sie durch ein kleines Waldgebiet in Richtung Oberbruch verläuft.


Bf. Oberbruch (km 9,3) / Hp. Heinsberg-Oberbruch (km 9,4)

Nach Verlassen des Wäldchens unterquert die Strecke die Grebbener Straße und verläuft durch die Randbebauung des Ortes zum früheren Bahnhof Oberbruch. Das Bahnhofsgebäude ist heute noch erhalten und komplett renoviert und fast nicht mehr als Bahnhof zu erkennen. Im Gebäude hat heute ein Krankengymnast seine Praxis.

Mit der Wiederaufnahme des Personenverkehrs im Dezember 2013 erhielt Oberbruch einen neuen Haltepunkt am Ort des früheren Bahnhofs. Der Haltepunkt ist ausgerüstet mit Wartehäuschen, einem Fahrscheinautomaten, einer Notrufsäule und einem kleinen P+R-Parkplatz. Gleisseitig ist der Haltepunkt als Kreuzungsgelegenheit angelegt, um den Bahnsteig zu erreichen muss das Umfahrgleis gekreuzt werden. Das Anschlussgleis zum Chemiepark und das Ausziehgleis blieben erhalten.

Ehemaliges Empfangsgebäude Oberbruch am 19.07.2005

Der neue Haltepunkt Heinsberg-Oberbruch am 13.12.2013
Foto: Philip Rademacher

Im Bahnhofsbereich gab es früher ein Umfahrgleis, Stumpfgleise und zwei Anschlussgleise zu den Akzo-Werken. Neben dem Streckengleis sind heute noch ein Anschlussgleis der Akzo, ein Umfahrgleis, sowie ein Ausziehgleis erhalten. Bei den Akzo-Werken standen bis vor wenigen Jahren zwei Dampfspeicherlokomotiven für den Rangierbetrieb und die Übernahmefahrten vom Bahnhof zum Firmengelände zur Verfügung, die später durch einen Köf ersetzt wurden.

Bahnhofsbereich Oberbruch am 19.07.2005
Im Vordergrund: Streckengleis
Halbrechts: Abzweig Akzo mit Häuschen der Gleiswaage

Die Situation am 15.12.2013:
Links: Streckengleis
Rechts: Das Anschlussgleis des Chemieparks

An der Übergabe zum Chemiepark war lange Zeit das Ende des Betriebs erreicht. Parallel zum Streckengleis verläuft noch ein Ausziehgleis in etwa bis km 9,8, kurz vor dem Bü Kamper Straße. Die Strecke verläuft weiterhin gradlinig bis sie Oberbruch verlassen hat. Kurz hinter dem Ortsausgang unterquert sie die neu angelegte B 221 und erreicht bald den neu angelegten Haltepunkt Heinsberg Kreishaus.


Hp. Heinsberg Kreishaus (km 11,5)

Im Jahr 2013 entstand der neue Haltepunkt Heinsberg Kreishaus. Der Haltepunkt ist ausgerüstet mit Wartehäuschen, einem Fahrscheinautomaten, einer Notrufsäule und einem P+R-Parkplatz. Dieser Haltepunkt ist die zweite Neueinrichtung an der Strecke, an dieser Stelle gab es in der Geschichte der Strecke noch nie eine Eisenbahnstation.

Der Haltepunkt Heinsberg Kreishaus am 15.12.2013.


Bf. Heinsberg (km 12,3)

Die Strecke verläuft weiter gradlinig parallel zur Industriestraße in Heinsberg hinein. Der frühere Kopfbahnhof war der Endpunkt der Strecke. Der Heinsberger Bahnhof war zweigleisig ausgebaut, wovon ein Gleis als Umfahrgleis diente. Das zweite Gleis war an einem kleinen Bahnsteig angeschlossen. Kurz nach der Einstellung des Personenverkehrs bis Heinsberg wurde das Empfangsgebäude abgerissen um Platz für den neuen Busbahnhof zu schaffen.

Auf dem Gelände des früheren Bahnhofs Heinsberg entstand im Jahr 2013 der neue Haltepunkt Heinsberg (Rheinl) im Zuge der Reaktivierung im Personenverkehr. Der Haltepunkt ist zweigleisig mit zwei Kopfgleisen angelegt und bildet heute wie früher den Endpunkt der Strecke. Der Haltepunkt ist ausgerüstet mit Wartehäuschen, einem Fahrscheinautomaten, einer Notrufsäule und einem P+R-Parkplatz.

Der neue Haltepunkt Heinsberg (Rheinl) am 13.12.2013.
Foto: Philip Rademacher

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